Volker Bednara schrieb am 04.02.2017 - 13:04 Uhr
Hallo, Herr Politz,
prima, dass sie sich ins Gästebuch eingetragen haben. Als ehemaliger Kommandeur des MSR-7 gebe ich Ihnen gern folgende Auskünfte: Beim Gelände der sowj. Armee in Kühnheide handelt es sich um ein relativ kleines Übungsgelände einer in Karl Marx Stadt stationierten Artilleriebrigade mit der wir lose Waffenbrüderschaftsbeziehungen unterhielten.Die Brigade war ab den 70-iger Jahren mit Art.Bewaffnung auf der Basis von gepanzerten Selbsfahrlafetten ausgerüstet.Ein Schießen mit derartigen Waffen war aus Sicherheitsgründen in Kühnheide nicht möglich, deshalb wurde der dortige Platz nur zum begrenten Schießen mit Schützenwaffen genutzt.Mit den Art. Waffen konnte nur Schießtrainung ohne scharfen Schuss durchgeführt werden.Das Auftauchen raketenähnlicher Fahrzeuge ist natürlich nicht auszuschließen, aber für diesen Platz eher selten. Ich selbst habe das Gelände mehrmals besucht und kann einschätzen, dass es schon aus Gründen der sich bietenden Sicherheitszonen weit unter den Möglichkeiten unseres Schießplatzes in Gelobtland liegt.Dort wurde mit Schützenwaffen, Kanonen der Schützenpanzer BMP und der Panzer mit Einsteckrohr geschossen.Sicherlich wird heute die BuWe mit ähnlichen Waffensystemen üben. Was die Geheimhaltung im Zusammenhang mit Kühnheide anbelangt, so war sie eben in dieser Zeit notwendig, wenn es zweifelsohne auch möglich gewesen wäre, z.B. mit einem Tag der offenen Tür das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen. Aber damit hat sich die NVA sicherlich auch schwer getan.
Ich hoffe, dass ihnen meine Antwort so genügt, wenn nicht, fragen sie einfach nach.
Mit freundlichen Grüßen
Oberst a.D. Volker Bednara