6346 schrieb am 14.01.2020 - 17:29 Uhr
guten Einfällen sind keine Grenzen gesetz,
Als älterer Reservist erlebte ich folgendes. Wehrpflichtige bekamen in Marienberg selten Ausgang bzw. noch seltener eine Heimreise. Unter den Wehrpflichtigen waren auch zahlreiche politisch unbotmäßige Ehemänner, an denen sich die NVA ihr Mütchen kühlen wollte. Am Wochenende war totale Langeweile angesagt. Alles was bei der NVA streng verboten war, versuchten die Wehrpflichtigen mit Begeisterung zu tun. Z.B. mit Draht, der Steckdose und zwei Rasierklingen Wasser heiß zu machen um Kaffee zu kochen. Da Genosse Obsltn. Schneider wenig Ausgänge erlaubte, um wie er sagte ständig die Kampfkraft in seinem Regiment zu gewährleisten, kamen die Genossen Soldaten auf raffinierte Ideen. Es waren eben keine Dummen, die da dienten. Einige Kasernenseiten grenzten an öffentliche Straßen. Heimgänger die in Gaststätten waren, brachten Schnaps in Flaschen mit. Einige Pfiffe und die in der Kaserne Verbliebene liesen einen lange Schnur aus dem Fenster auf die Straße. Daran wurde dann die Flasche(n) angebunden, hochgezogen und in den Stube ausgiebig gefeiert. Die leeren Flaschen in Papierkörben erregten bei den Offizieren großes Aufsehen. Man verdächtigte zunächst die Wachen am Kasernentor. Genosse Major Jäckel (der nach eigenen Angaben fast General geworden wäre) startete eine großangelegte Untersuchung der unliebsamen Vorfälle, die sich dann mehrfach wiederholten, aber ohne Ergenis. Die Ermittlunge liefen ins Leere. Reservist Martin Friedrich